Themen

Lkw

Die Emissionen von Lkw steigen deutlich. Doch saubere, batteriebetriebene Lkw sind schon heute einsatzbereit.

Das Problem

Um Klimaneutralität bis 2050 zu erreichen, müssen Lkw vollständig emissionsfrei werden. Zero Emission Vehicles (ZEV) wie batterieelektrische und wasserstoffbetriebene Brennstoffzellen-Lkw sind die einzige verfügbare Technologie, um die Emissionen bei Neuverkäufen schnell zu senken, den Schwerlastverkehr langfristig vollständig zu dekarbonisieren und die schädliche Luftverschmutzung zu beseitigen.

Der Straßengüterverkehr wird zwischen 2019 und 2050 voraussichtlich um 40 Prozent steigen. Die Emissionen können zusätzlich reduziert werden, indem wir mehr Güter auf die Schiene und Wasserwege verlagern und Logistikprozesse optimieren. Doch beide Maßnahmen allein reichen nicht aus, um die EU-Klimaziele zu erreichen.

27% aller Emissionen des europäischen Straßenverkehrs werden von Lkw verursacht

2025 sollen ca. 30 emissionsfreie Lkw-Modelle in Serienproduktion für den europäischen Markt gehen

Die Herausforderung

Lkw verursachen 27 Prozent aller Emissionen des europäischen Straßenverkehrs, obwohl sie weniger als zwei Prozent der Fahrzeuge ausmachen. Handeln wir nicht, steigen die Emissionen weiter. Für Klimaneutralität bis 2050 muss die Lkw-Flotte in der EU vollständig dekarbonisiert werden, was nur durch den Umstieg auf emissionsfreie Lkw gelingt.

Die emissionsfreie Lösung

Unter den europäischen Lkw-Herstellern und Interessenvertreter:innen der Branche wächst der Konsens, dass batterieelektrische Lkw die Technologie der Zukunft sind. Da es sich bei Lkw um stark beanspruchte Investitionsgüter handelt, werden die Vorteile batterieelektrischer Fahrzeuge immer deutlicher: ihre Kraftstoff- und Wartungskosten sind niedriger, die Laufleistung verbessert sich zunehmend. Das macht E-Lkw vor allem auch für den Fernverkehr wettbewerbsfähig.

E-Lkw sind aufgrund ihrer Energieeffizienz und aus ganzheitlicher Perspektive der Energiewende die bessere emissionsfreie Technologie. Da sie nur halb so viel Ökostrom benötigen wie regenerativ erzeugter Wasserstoff, der in Brennstoffzellen-Fahrzeugen zum Einsatz kommt, werden sie sich weitgehend durchsetzen.

Lkw legen während ihrer Lebensdauer mehr als eine Million Kilometer zurück. Daher haben die Kosten für Strom oder Kraftstoff sowie die Wartung einen erheblichen Einfluss auf die Gesamtbetriebskosten (TCO), die mit zunehmender Laufleistung vorteilhafter für E-Lkw werden.

Dies macht E-Lkw vor allem im Fernverkehr wettbewerbsfähig, wenn sie alle betrieblichen Anforderungen erfüllen. Hierzu gehören insbesondere die Reichweite und Nutzlastkapazität. Außerdem müssen zusätzliche Zeitverluste durch Nachladen oder Tanken minimiert werden. T&E-Analysen zeigen, dass es möglich ist, alle neuen Lkw kosteneffizient auf batteriebetriebene Fahrzeuge umzustellen, um die europäischen Klimaziele zu erfüllen.

Europäische Lkw-Hersteller konzentrieren sich aktuell darauf, E-Lkw für alle Fahrzeugsegmente auf den Massenmarkt zu bringen. Seit 2024 gibt es E-Lkw auch für den Fernverkehr als Massenprodukt. Es sind bereits rund 30 weitere emissionsfreie Lkw-Modelle angekündigt, die ab 2025 in Serienproduktion für den europäischen Markt gehen sollen. Zudem planen mehrere Hersteller in Europa, bis zum Ende des Jahrzehnts mit der ersten Serienproduktion von Wasserstoff-Lkw zu starten.

Sicherheit

Lkw sind in der EU und im Vereinigten Königreich pro Jahr in rund 4.000 tödliche Unfälle verwickelt. Etwa 900 von den Todesopfern sind Radfahrer:innen und Fußgänger:innen. Auf jedes Todesopfer kommen fünf weitere Menschen, die schwere Verletzungen mit lebensverändernden Folgen erleiden. T&E setzt sich für ein besseres Lkw-Design ein, das unsere Straßen für alle sicherer macht, egal ob sie sich zu Fuß, mit dem Rad und Auto fortbewegen.

Im Gegensatz zu Autos gibt es für Lkw keine Mindestnormen für das direkte Sichtfeld. Das ist der Ausschnitt, den Fahrende mit eigenen Augen ohne die Hilfe von Spiegeln oder Kameras sehen können. Die Bedeutung des direkten Sichtfeldes ist enorm. Im Durchschnitt reagieren Fahrende 0,7 Sekunden schneller, wenn sie etwas mit ihren eigenen Augen sehen, statt mit Hilfe von Kameras oder Spiegeln. Durch eine verbesserte direkte Sicht könnten in der EU pro Jahr 550 Menschenleben gerettet werden.

2019 wurde zur Reform der Straßenverkehrssicherheit eine neue EU-Verordnung verabschiedet, die vorsieht, dass neue Lkw über eine verbesserte Direktsicht verfügen müssen, indem die toten Winkel so weit wie möglich reduziert werden. Die UN-Wirtschaftskommission für Europa (UNECE) arbeitet mit der EU und rund 30 weiteren Ländern an der konkreten Umsetzung der Verordnung. Mehr dazu in unserem Blog.