Erdöl

Die gesamte Arbeit von T&E dreht sich um das Ziel, die Abhängigkeit des Verkehrs vom Erdöl zu verringern und schließlich zu beenden.

Europas Ölproblem

Der Betrieb von Europas Autos, Lastwagen, Flugzeugen und Schiffen ist noch immer stark Öl-abhängig. Das schadet nicht nur dem Klima, sondern macht den Kontinent abhängig – von Importen aus dem Ausland, von Autokraten und Ölkartellen.

Die EU und ihre Mitgliedstaaten haben sich zu verstärkten Klimaschutzmaßnahmen verpflichtet, um die Klimaauswirkungen des Verkehrssektors zu reduzieren. Die Europäische Kommission hat das Fitfor55-Paket als Teil des europäischen Green Deal auf den Weg gebracht. Das Paket schlägt unter anderem strengere CO2-Flottengrenzwerte für Autos und Lieferwagen, neue Ziele für die Ladeinfrastruktur, ein Ende der Steuerbefreiung für den Luftfahrt vor. Zudem soll die Schifffahrt endlich für ihre Verschmutzung zahlen.

Allerdings lässt das Paket der fossilen Industrie immer noch die Tür offen, trotz der zunehmenden Dekarbonisierung zu überleben. Einige der vorgeschlagenen Maßnahmen sind nicht robust genug, um die Treibhausgasemissionen so weit zu verringern, dass das 1,5-Grad-Ziel des Pariser Abkommens noch erreichbar ist.

Ein großes Hindernis für die Verringerung unserer Abhängigkeit vom Erdöl sind die Ölkonzerne selbst. Sie versuchen, sich als entscheidende Akteure bei der Transformation zu sauberer Energie zu positionieren, obwohl sie selbst nur sehr wenig in wirklich saubere Technologien investieren. Stattdessen fördern sie Scheinlösungen wie Biokraftstoffe und Wasserstoff für Autos und untergraben die Umstellung auf E-Autos. T&Es Arbeit zielt darauf ab, den Einfluss der Öl-Konzerne auf die europäische Energiepolitik anzufechten.

Worum geht es?

Die europäischen Ölkonzerne bedienen sich verschiedener Taktiken, um ihre einflussreiche und privilegierte Position trotz des Übergangs zu einer emissionsfreien Zukunft zu erhalten.

In Europa präsentieren sich die großen Ölkonzerne – BP, Shell, Total, Eni und Repsol – als Teil der Lösung gegen den Klimawandel. Sie veröffentlichen grüne Versprechen und Netto-Null-Verpflichtungen und fördern marginal klimafreundlichere Alternativen für den Verkehrssektor wie Biokraftstoffe, Erdgas und Wasserstoff mit der sogenannten CCS-Technologie (Carbon Capture and Storage). Gleichzeitig investieren sie nur begrenzt in erneuerbare Energien und die Ladeinfrastruktur für E-Autos.

Sie bleiben im Alltag der Verbraucher:innen präsent, indem sie Tankstellen, ihr Branding und Treueprogramme monopolisieren. Sie nutzen Medien und Werbung, um für alternative Kraftstoffe zu werben, und sponsern Institutionen und öffentliche Veranstaltungen. Sie investieren in Lobbyarbeit, oft über Dritte, um bedrohliche "grüne" politische Maßnahmen zu verhindern oder auszubremsen. Sie stellen E-Autos als Alternative zum erdölabhängigen Verbrennern in Frage, indem sie in der politischen und öffentlichen Debatte bestimmte Narrative verbreiten.

T&E will aufzeigen, wie die Ölkonzerne versuchen, Teil einer emissionsfreien Zukunft zu werden, indem sie sich als "grün" und als Lösung geben. Gleichzeitig setzen sie sich in der Praxis stark dafür ein, EU-Gesetzgebungsverfahren ausbremsen oder zu blockieren, so beim Green Deal. Außerdem fördern sie kohlenstoffarme Maßnahmen und Offsetting, statt die absolute Reduzierung von Treibhausgasemissionen.