18% aller 2023 in Deutschland verkauften Autos waren vollelektrisch
Autos sind für 13 Prozent aller Treibhausgasemissionen in Europa verantwortlich. Für ein sauberes Mobilitätssystem ist der Umstieg auf E-Autos entscheidend.
Um bis 2050 ein Netto-Null-Verkehrssystem zu erreichen, dürfen Autohersteller ab 2035 nur noch emissionsfreie Autos verkaufen. Dazu sind sie laut EU-Gesetzgebung verpflichtet. Die effizienteste und komfortabelste emissionsfreie Technologie, die Autofahrenden in Europa heute zur Verfügung steht, sind vollelektrische Autos.
Analysen ihrer Lebenszyklus-Emissionen zeigen: In Europa stoßen E-Autos durchschnittlich fast dreimal weniger CO2 aus als vergleichbare Benzin- oder Dieselfahrzeuge.
2019 waren zwei Prozent aller in Europa verkauften Autos vollelektrisch. 2023 waren es EU-weit 16 Prozent, in Deutschland 18 Prozent – noch nicht ausreichend, um die Klimaziele im Verkehr zu erreichen.
18% aller 2023 in Deutschland verkauften Autos waren vollelektrisch
10,9 Millionen Autos Autoproduktion in der EU (2022)
10,5 Millionen Autos Autoneuzulassungen in der EU (2023)
E-Mobilität muss nachhaltig und für alle zugänglich sein. Dazu müssen Steuern reformiert, Lieferketten angepasst und flächendeckend Ladepunkte errichtet werden. Außerdem müssen wir sicherstellen, dass die Batterien von E-Autos nachhaltig produziert werden.
Gleichzeitig sind ehrgeizige Ziele für Automobilhersteller notwendig, um sicherzustellen, dass sie die Emissionen ihrer Neuwagen senken. Unter den aktuellen Vorgaben müssen die durchschnittlichen Emissionen bis 2025 um 15 Prozent unter die Werte von 2021 sinken, bis 2030 um 55 Prozent und bis 2035 um 100 Prozent. Um das EU-Klimaziel von Netto-Null bis 2050 zu erreichen, sind diese Ziele notwendig, da die letzten verbleibenden klimaschädlichen Autos bis dahin aus dem Verkehr gezogen werden müssen.
Die Einführung der CO2-Flottengrenzwerte für Pkw war für die europäischen Automobilhersteller ein weiterer wichtiger Anreiz, den Verkauf von E-Autos ernsthaft in Angriff zu nehmen. Das beinhaltet das Umstellen der Lieferketten auf E-Mobilität, um die deutsche und europäische Automobilindustrie für die Zukunft sicher aufzustellen und Arbeitsplätze zu sichern. Im nächsten Schritt müssen sie das Angebot an kleineren und erschwinglichen E-Autos erhöhen, um die Nachfrage auf dem Massenmarkt zu bedienen und emissionsfreie Autos für alle zugänglich zu machen.
Während der Anschaffungspreis der meisten vollelektrischen Modelle derzeit noch über dem vergleichbarer Modelle mit Verbrennungsmotor liegt, wird erwartet, dass E-Autos bis Mitte der 2020er Jahre mit konventionellen Modellen gleichziehen. Schwankende Rohstoffpreise und Einschränkungen der Lieferketten könnten dies um 1-2 Jahre verzögern. Die Gesamtbetriebskosten (TCO) der meisten E-Autos sind jedoch bereits heute niedriger, wenn man die Kosten für Kraftstoff, Wartung und Versicherung berücksichtigt.
Obwohl die Produktionskosten von Elektroautos inzwischen vergleichbar mit denen von Verbrennungsmotoren sind, bieten Autohersteller noch keine Einstiegsmodelle in Serie an. Stattdessen konzentrieren sie sich auf den Verkauf größerer und profitablerer E-Autos, oft SUVs. Einige europäische Autohersteller haben zwar angekündigt, zwischen 2024 und 2027 günstigere und kleinere Modelle wie den Renault 5 und den Volkswagen ID.2 auf den Markt zu bringen, doch werden voraussichtlich weniger als 50.000 Fahrzeuge für Europa in 2024 produziert. Das dürfte die Nachfrage kaum decken. Damit steht der europäische Kompaktwagenmarkt für die chinesische Konkurrenz weit offen.
Die Einführung kleinerer, billigerer E-Autos würde die Verbreitung emissionsfreier Fahrzeuge in Europa beschleunigen. Eine 2023 im Auftrag von T&E durchgeführte YouGov-Umfrage ergab, dass ein Viertel der Neuwagenkäufer bereits im kommenden Jahr gerne ein E-Auto kaufen würden. Ihr Anteil stieg auf 35 Prozent, wenn die Möglichkeit hinzu kommt, ein kleines E-Auto für 25.000 Euro zu kaufen.
Die Automobilindustrie steht vor dem größten Wandel ihrer Geschichte. Europäische Unternehmen müssen sich anpassen und verändern, um zu überleben und nicht von der amerikanischen, koreanischen und chinesischen Konkurrenz überholt zu werden. Trotz apokalyptischer Warnungen werden neue Arbeitsplätze in der Lieferkette für Elektroautos die erwarteten Arbeitsplatzverluste in der traditionellen Automobilbranche ausgleichen.
Zögert Deutschland bei der Elektrifizierung, dann riskiert es seine Wettbewerbsfähigkeit und tausende Arbeitsplätze. In China und den USA nehmen der Absatz von E-Autos und die Wertschöpfungsketten der Elektromobilität zusehends Fahrt auf. Das sollte eine Warnung für ganz Europa sein, nicht von seinem Ziel abzurücken, ab 2035 nur noch emissionsfreie Autos zu verkaufen. Verliert Europa den Technologiewettlauf um Elektromobilität, dann verliert es weltweit Marktanteile und wird von chinesischen Batterieherstellern abhängig. Bereits heute drängen chinesische Hersteller auf den europäischen E-Auto-Markt.
Um den Übergang zur Elektromobilität nachhaltig und sozial verantwortlich zu gestalten, brauchen wir umweltfreundliche, ethisch vertretbare und weltweit führende Batterie-Lieferketten in Europa. In der EU-Batterieverordnung wurden erstmals Umweltschutzmaßnahmen für den gesamten Lebenszyklus von Batterien festgelegt. Dazu zählen die Rohstoffbeschaffung, Produktion und Recycling. Die EU-Richtlinie zu unternehmerischen Sorgfaltspflichten adressiert Bedenken zu möglichen Menschenrechtsverletzungen bei der Gewinnung von Batterierohstoffen. Das EU-Gesetz zu kritischen Rohstoffen (der sogenannte Critical Raw Materials Act) sieht vor, dass ein Teil der Wertschöpfungskette für Metalle, insbesondere Veredelung, Verarbeitung und Recycling, nach Europa verlagert wird.
14 % der gesamten Treibhausgasemissionen der EU bzw. 59 % der Straßenverkehrsemissionen der EU
Rund 480 € pro Jahr, basierend auf den heutigen (Februar 2024) Tankstellenpreisen und im Vergleich zum CO2-Ziel für 2015.
Aber die EU und das Vereinigte Königreich laufen Gefahr, den Anschluss zu verpassen, da die Hälfte der lokalen Recyclingprojekte auf der Kippe steht.
Aber es braucht kohärente Rahmenbedingungen für bidirektionales Laden, damit das Potential ausgeschöpft werden kann