Batterien von Elektrofahrzeugen (EV) lassen sich weitestgehend recyceln. Übrig bleiben nur 30 kg an nicht wiederverwertbaren Rohstoffen. Dem gegenüber steht bei durchschnittlichen konventionellen Fahrzeugen ein Verbrauch von 17 000 Litern Benzin. Aufgezeigt hat dies eine neue Studie, die nachweist, dass in Europa die Abhängigkeit vom Erdöl derzeit bei weitem höher ist als der Bedarf an Batterierohstoffen. Eine Diskrepanz, die noch zunehmen wird, denn der technische Fortschritt steht nicht still, und im Laufe des nächsten Jahrzehnts wird damit gerechnet, die Menge an Lithium in EV-Batterien um die Hälfte senken zu können. Die benötigte Menge an Kobalt wird um mehr als drei Viertel und der Nickelbedarf um etwa ein Fünftel sinken.
Receive them directly in your inbox. Delivered once a week.
Stef Cornelis, Direktor Deutschland bei T&E, sagte dazu: „Der Rohstoffbedarf dieser beiden Antriebsarten steht in keinem Verhältnis zueinander. Ein durchschnittliches Fahrzeug mit Verbrennungsmotor verbrennt im Laufe seiner Nutzungsdauer eine Ölmenge, die – in Fässern gestapelt – von der Höhe her einem 25 Stockwerke hohen Gebäude entspricht. Betrachtet man das Recycling der Batteriematerialien, so würden bei einem Elektrofahrzeug nur etwa 30 kg Metall verloren gehen. Mit anderen Worten: ein Klumpen in der Größe eines Fußballs.“
2035 könnte es sich bei mehr als einem Fünftel des Lithiums und bei 65 % des Kobalts, die für die Herstellung einer neuen Batterie benötigt werden, um bereits recycelte Rohstoffe handeln, so die Studie. T&E erklärte, dass die Recyclingquoten, die im Rahmen eines neuen, von der Europäischen Kommission geplanten Gesetzes vorgeschrieben werden sollen, den Bedarf an neuen Rohstoffen zur Herstellung von Elektrofahrzeugen deutlich reduzieren werden, was man von Verbrennern nicht gerade behaupten kann.
Laut der Studie wird Europa außerdem wahrscheinlich schon 2021 genug Batterien produzieren, um den eigenen EV-Markt zu versorgen. Für das nächste Jahrzehnt sind bereits 22 Batterie-Gigafabriken mit einer Gesamtproduktionskapazität von 460 GWh im Jahr 2025 geplant, genug für rund 8 Millionen batteriebetriebene Fahrzeuge.
Stef Cornelis meint dazu: „”Heute sind wir auf die Importe von Öl angewiesen. Die künftige Abhängigkeit von Rohstoffen für Batterien wird im Vergleich zu heutigen Ölimporten viel geringer sein. Die Steigerung der Batterieeffizienz, Technologieverbesserung und verpflichtende Recycling-Vorgaben werden den Ressourcenverbrauch signifikant reduzieren.”
Insgesamt sind E-Autos auch viel besser für das Klima, da sie im Laufe ihrer Nutzungsdauer im Vergleich zu Benzinern 58 % weniger Energie benötigen, so die Studie. Und wie das T&E-eigene Lebenszyklus-Analyse-Tool zeigt, produzieren Elektrofahrzeuge sogar in Polen, dem Land mit der umweltschädlichsten Stromversorgung in der EU, 22 % weniger CO2 als Benziner.
Aber es braucht kohärente Rahmenbedingungen für bidirektionales Laden, damit das Potential ausgeschöpft werden kann
T&E fordert von der Bundesregierung eine Reform der Dienstwagenbesteuerung, um den heimischen Absatzmarkt für E-Autos anzukurbeln, statt eine auslaufe...