EU-Parlament stimmt für 90%-ige CO2-Flottengrenzwerte für Lkw - doch Schlupflöcher könnten Ziele untergraben.
Das EU-Parlament hat heute die Klimaziele für Diesel-Lkw aufgeweicht, indem es für ein Schlupfloch für Biodiesel und E-Fuels gestimmt hat. Mit einer Mehrheit von sieben Stimmen sprachen sich die Abgeordneten dafür aus, dass Lkw, die mit synthetischen Kraftstoffen und sogar mit den nicht nachhaltigen Biokraftstoffen wie Palmöl und Soja betrieben werden, als klimaneutral gelten können. Transport & Environment (T&E) fordert die EU-Umweltminister:innen und die Kommission auf, sich weiterhin gegen das Schlupfloch zu wehren, da dies zur Folge haben kann, dass Diesel-Lkw noch jahrzehntelang verkauft werden könnten. Dadurch würde es de facto das EU-Ziel der Emissionsfreiheit untergraben.
Kim Kohlmeyer, Bereichsleiterin für Nutzfahrzeuge bei T&E Deutschland, sagte:“Biokraftstoffe und E-Fuels werden die schweren Nutzfahrzeuge nicht dekarbonisieren, aber sie werden es ermöglichen, dass noch jahrzehntelang sehr, sehr viele Diesel-Lkw verkauft werden können. Die Ölkonzerne haben sich intensiv für dieses Schlupfloch eingesetzt, um die Nachfrage nach ihren Kraftstoffen aufrechtzuerhalten. Wir fordern den Rat auf, diesen Vorstoß der fossilen Brennstoffindustrie zu blockieren.”
Das Parlament hat die von der EU-Kommission vorgeschlagenen Ziele zur Verringerung der Emissionen von schweren Nutzfahrzeugen unterstützt. Die Lkw-Hersteller müssen demnach die durchschnittlichen Emissionen neuer Lkw bis 2030 um 45 Prozent, bis 2035 um 65 Prozent und bis 2040 um 90 Prozent senken.
Die Abgeordneten forderten zudem, dass die Grenzwerte auf die 20% der schweren Sonderfahrzeuge, wie Müll- und Baufahrzeuge sowie Kleinlaster, die in unseren Städten fahren, ausgedehnt werden sollten.Dies sei ein klares Signal, dass ein Fünftel der umweltschädlichen Lkw-Verkäufe nicht länger von den Klimazielen befreit werden dürfen, so T&E.
Kim Kohlmeyer sagte: “Die Tage der umweltschädlichen Diesel-Lkw sind gezählt. Die Abgeordneten und Regierungen sind sich einig, dass der Verkauf von Diesel-Lkw bis 2040 fast vollständig eingestellt werden sollte. Die Verhandlungsführer:innen sollten das Schlupfloch für Kraftstoffe ablehnen und das Gesetz unverzüglich fertigstellen, damit die Hersteller mit Sicherheit in die Produktion von emissionsfreien Lkw investieren können.”
Das Parlament und der EU-Rat werden nun die Verhandlungen über das endgültige Gesetz aufnehmen, die voraussichtlich zum Jahreswechsel abgeschlossen sein werden.
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T&E fordert Abgeordnete des EU-Parlaments auf, CO2-Emissionen bis 2030 stärker zu reduzieren und Emissionsnormen auf alle Lkw-Typen auszuweiten
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